26.04.23

Brennnesseln - des einen Freud, des anderen Leid



Da wir aktuell gerade sehr viele davon im Garten haben, widme ich meinen ersten Blog-Eintrag der Brennnessel.




Brennnesseln, fachsprachlich auch Urtica genannt, sind in Deutschland fast nahezu überall anzufinden und sind eigentlich ein gutes Zeichen. Wo sie wächst ist der Boden meist sehr stickstoffreich. Der Standort ist ideal für Tomaten, Paprika, Kohl, Kürbis, Zucchini und Gurken, vorausgesetzt natürlich, es kommt ausreichend Sonne hin.

Im Kompost wirkt die Brennnessel wie eine Starthilfe und beschleunigt so dem Kompostiervorgang.

Auch die aus Brennnesseln hergestellte Jauche ist im Garten ein altbekanntes und nützliches Mittel zur Düngung von Pflanzen oder auch zur schonenden Schädlingsbekämpfung.

Die Große Brennnessel (Urtica dioica) dient den Raupen von 36 Schmetterlingsarten als Futterquelle. Für manche Falter sind die Blätter der Blühpflanze sogar die einzige Nahrungsquelle, darunter die Raupen vom Tagpfauenauge, Kleinen Fuchs und Admiral.

Brennnesseln sind nicht nur für die Umwelt und Tiere wichtig, sondern werden auch in der Naturheilkunde geschätzt. Sie gehört zu einer der ältesten Heilpflanzen und wurde zur "Heilpflanze des Jahres 2022" gewählt. Es gibt viele Beschwerden (z.B. bei Rheuma, als Unterstützende Therapie bei Harnwegsentzündungen), die mit der Brennnessel als Hausmittel gelindert werden können.

Brennnesseln sind gesund, sie enthalten viele wichtige Vital- und Mineralstoffe, u.a. Kalzium, Magnesium, Kalium und Eisen.

Die Wirkstoffe der Brennnessel wirken harntreibend, entzündungshemmend, blutdrucksenkend und blutreinigend.
Zudem stärken sie das Immunsystem.


Versuchen Sie es doch mal mit einem Brennnesseltee

Hierzu einfach 1-2 Brennnesselspitzen mit etwas Honig in eine Tasse oder Teekanne geben und mit 80 Grad heißem Wasser übergießen. Ca. 5 Minuten ziehen lassen und warm genießen.



Sie möchten die Brennnesseln dennoch bekämpfen?



Um sich bei der Entfernung von Brennnesseln vor unangenehmen Hautreaktionen zu schützen bieten sich Handschuhe aus dickem Leder mit einem langen Schaft an. Auch das Tragen von langer Kleidung und Gummistiefeln kann hierbei sinnvoll sein.

Nesseln sollten mitsamt Wurzelballen entfernt werden, da sie sonst immer wieder austreiben.

Da sie sich nicht nur mithilfe von Rhizomen ausbreiten, sondern auch über Pollen, ist die beste Zeit für eine dauerhafte Bekämpfung von Brennnesseln der Frühling.

Persönlich entferne ich Unkraut am liebsten nach 1-2 Tagen Dauerregen, da die Erde dann schön weich ist und sich die Wurzeln leichter ziehen lassen. Für längerfristigen Schutz vor Brennnesseln bietet es sich an, die Fläche mit einem Unkrautvlies auszulegen und mit Mulch zu bedecken.

Tipp: Bei Berührungen und Reizungen durch die feinen Brennnesselhärchen hilft es, die Stelle mit lauwarmen Seifenwasser abzuwaschen. Das anschließende Abtupfen mit Apfelessig hilft, den Juckreiz zu lindern.